Papers, please (2013, Lucas Pope)
"Papers, please" ist ein kleines, fantastisches und hundsgemeines Spiel über einen Grenzposten des fiktiven, diktatorischen Staats "Arstotzka". Am Anfang des Spiels wird man widerwillen zum Zollbeamten ernannt und muss in der Folge unter Zeitdruck den Verkehr am Grenzübergang abwickeln. Das sieht auf den ersten Blick alles andere als spannend aus, ist aber so wunderbar gemacht, dass man nicht mehr aufhören kann, mit dem Durchwinken, Abweisen und "Verhaften lassen". Dabei zwingt einen das Spiel immer wieder dazu, sich entweder systemkonform und damit gegen eigene moralische Werte zu verhalten oder als Freigeist zu handeln und damit sich und die eigene Familie in Lebensgefahr zu bringen. Ständig ändert der Staat die Regeln für einen Grenzübertritt und Papiere, die gestern noch gültig waren, sind heute wertlos.
Das Spiel lässt einen den Alltag in einem Willkür-Regime so gut nachfühlen, wie es kein Film oder Buch je geschafft hat, finde ich. Dabei spielt es sich herrlich flüssig und schnell, ist handwerklich exzellent umgesetzt und eine absolute Klasse-A Indie-Produktion. Das Spiel hat 2013 und 2014 einen Preis nach dem anderen abgeräumt und völlig zu recht.
Wenn Euch das Game interessiert, ihr bekommt es auf Steam für 9 Euro. Es gibt auch eine GOG-Version (DRM-frei), wenn Sie verstehen, was ich meine (*Zwinker, zwinker*), aber wenn es jemals einer verdient hat, für ein Spiel bezahlt zu werden, dann Lucas Pope für dieses.
Viel Spass beim Nacktscannen,
Alex