Für rund 100 Euro kommen unter der Bezeichnung Radeon HD 4770 die ersten AMD-Grafikkarten mit einem RV740-Grafikchip aus der 40-Nanometer-Produktion auf den Markt.Sie ersetzen die Radeon HD 4830 und sind in aktuellen 3D-Spielen sogar etwas schneller. So erreicht die HD 4770 in unseren Tests beim anspruchsvollen Ego-Shooter Crysis in der Auflösung 1280 × 1024 (SXGA) in sehr hohen Detaileinstellungen durchschnittlich 25 Bilder pro Sekunde (fps). Eine Radeon HD 4830 berechnet hier 2 fps weniger, eine HD 4850 2 fps mehr. Im 3DMark Vantage erreicht die Karte im Zusammenspiel mit einem Core 2 Quad QX9770 gute 7600 Punkte in der Performance-Voreinstellung. Entgegen den Erwartungen glänzt die Radeon HD 4770 jedoch nicht mit einer deutlich geringeren Leistungsaufnahme als ihr Vorgängermodell. Im Leerlauf nimmt sie mit gemessenen 34 Watt sogar 11 Watt mehr auf als eine Radeon HD 4830. Bei anspruchsvollen Spielen verheizt die HD 4770 mit durchschnittlich 63 Watt immerhin weniger als der Vorgänger (77 Watt).
Die aus 826 Millionen Transistoren bestehende GPU und ihre 640 Shader-Prozessoren rechnen mit 750 MHz (960 GFlops) schneller als die der Radeon HD 4830 (575 MHz, 736 GFlops). Im Unterschied zu jener verbaut AMD auf der HD 4770 nun GDDR5-Speicherbausteine, die im Vergleich zu ihren GDDR3-Pendants eine doppelt so hohe Datentransferrate erreichen. Dadurch ist es für AMD möglich, die Speicheranbindung von 256 (HD 4830) auf 128 Datenleitungen zu reduzieren und somit die Herstellungskosten der Grafikplatine im Vergleich zum Vorgänger zu verringern. Bei einer Speichertaktfrequenz von 800 MHz erreicht die Radeon HD 4770 eine Datentransferrate von 51,2 GByte/s. Die DirectX-10.1-Karte ist via CrossFireX kopplungsfähig.